Veintiuno

Gelesen 03/2021

Gerade zuende gelesen: Kirschblüten und rote Bohnen von Durian Sukegawa. Der selbsternannte Loser/Außenseiter Sentaro, der in einem Imbiss für eine Süßspeise festhängt, wird durch eine Expertin in dem Bereich zu Höhenflügen angetrieben. Nebenher erfährt man etwas darüber, wie man früher mit in Japan mit Leprakranken umging. Dieser Aspekt ist etwas moralingetränkt, aber insgesamt liest sich das Buch trotzdem recht angenehm. Ein zurückhaltendes Schulmädchen wird aus Gründen der Vollständigkeit (? → 3 Hauptcharaktere, 3 Generationen) ebenfalls durch die Handlung geschleift, bleibt dabei jedoch ziemlich blass.

Etwas besser hat mir Für eine schlechte Überraschung gut von Arto Paasilinna gefallen. Zwei Soldaten, die während des 2. Weltkrieges in Finnland notlanden, schlagen sich durch die verschneite Landschaft und erleben dabei einige Abenteuer. Moral ist in dem Buch auf befremdliche Weise eher weniger ein Thema (Stichwort "gute Gewalt"). Davon abgesehen wird man vom Autor gut unterhalten und kann sich in eine so ganz andere Zeit versetzen lassen.

Peter Frankopans langgezogener Aufsatz Die Neuen Seidenstraßen liegt mittlerweile auch schon eine Weile gelesen herum und hat schlussendlich nicht viel mehr zu sagen als dass der Westen sich warm anziehen kann, weil die Länder der Seidenstraße auf der Überholspur unterwegs sind. Dass dafür immer noch nur eine Erde verfügbar ist, scheint nicht eingeplant zu sein und so hinterlässt diese lineare Sichtweise bei mir Zweifel.