Veintiuno

Keiichi Okabe und das Aizuri Quartet

Streichergeschnetzeltes

Die beiden haben nicht viel miteinander zu tun, das ist natürlich sonnenklar. Dem geneigten Leser der Überschrift ist dies sicherlich längst bewusst geworden. Aber es gibt Gemeinsamkeiten!

Aizuri und Okabe - das klingt nach Fernost... Allerdings ist da nicht sehr viel dran. Das Aizuri Quartet ist in New York unterwegs und spielt Musik verschiedener moderner Komponisten. Aber zumindest ist es erwartungsgemäß ein Streichquartett (ein ziemlich gutes noch dazu).

Das Quartett spielt schon viele Jahre zusammen, sodass es nun endlich - man ahnt es - sein Debut-Album herausbringen konnte. Mit Blueprinting bietet es eine starke Vorlage, auf der sich zukünftig sicherlich gut aufbauen lässt. Das überraschend Blueprint genannte, titelgebende Musikstück hat seine Vorzeigeposition definitiv verdient, auch wenn sich die anderen Stücke nicht weit dahinter verstecken müssen.

Herr Okabe passt da eher ins Bild. Er ist Japaner und hat bereits feingeistige Musik für beispielsweise Tekken 6 (Unvergessen der Hit "Yodeling in meadow hill") geschaffen. Die Musik ist durchaus besser als man vermuten würde, aber wirklich heraus stechen andere Werke, vor allem für die Nier-Spiele. Auffallend japanisch klingt die Musik allerdings nicht, denn Herr Okabe ist stark durch westliche Musik beeinflusst.

Mir persönlich sagen die Stücke für Nier: Automata am meisten, weil sie gut mit dem ebenfalls ansehnlichen Spiel verschmelzen. Sehr angenehm sind dabei die Gesangseinlagen, die man inhaltlich überhaupt nicht versteht, aber trotzdem viel erzählen.

Schon als das Spiel herauskam, hätte ich gerne eine echte Orchesterfassung/arrangierte Version in den Händen halten wollen, aber erst seit diesem September habe ich die Möglichkeit dazu. Die arrangierte Fassung hat leider nicht soviel Gesang zu bieten wie die Version im Spiel, kann aber dafür durch die reale Gesamtumsetzung überzeugen und ist in manchen Belangen deutlich ausdrucksstärker.